Priorität:
KNX IP Router arbeiten als KNX Linien- oder Bereichskoppler, wobei die LAN-Schnittstelle (Ethernet) als KNX Backbone genutzt wird. Ein solcher IP-Router ist ein wichtiges Systemgerät für die Verbindung von Linien oder Bereichen über LAN. Ein Ausfall würde eine Linie oder einen Bereich vom KNXnet/IP Backbone abkoppeln. Nach der KNX Spannungsversorgung der jeweiligen Linien bzw. Segmente sind IP-Router die zweitwichtigsten Systemgeräte einer KNX Installation und sollten mit eigenen Überspannungsableitern geschützt werden. KNX IP Schnittstellen sind ähnlich wie IP-Router aufgebaute Systemgeräte, die KNXnet/IP Tunneling Clients eine Verbindung zum KNX-TP Bus ermöglichen. Dies wird für Programmierungen und Anzeigen genutzt. KNXnet/IP Schnittstellen sind, je nach Einsatz und der darüber angebundenen Clients, ebenfalls wichtige Systemgeräte. KNX Interfaces sollten ebenfalls durch Überspannungsableiter geschützt werden.
Gefährdungspotential:
Grundsätzlich werden KNXnet/IP Router bzw. Schnittstellen an das gebäudeeigene Netzwerk angeschlossen. Bei Verwendung doppelt geschirmter Leitungen (inkl. Schirm um den LAN-Stecker) wird die Masse des Gerätes mit der Masse des Netzwerk-Switches verbunden. Diese Switches sind oftmals mit PE verbunden, so dass im Fall einer Überspannung die Gefahr einer massiven Potentialanhebung entsteht, die zu einem Durchbruch der Isolation im KNXnet/IP Router bzw. der Spannungsversorgung zu den KNX-TP bzw. Hilfsspannungsanschlüssen führen kann.
Schutzmaßnahmen:
Der beste Schutz besteht im schnellen Ausgleich von Potentialunterschieden, möglichst direkt an den Klemmen. Wir empfehlen beim Anschluss der Systemgeräte auf doppelt geschirmte Netzwerkleitungen mit geschirmten Steckern zu verzichten und / oder die Spannungsversorgung der Netzwerk-Switches in Maßnahmen des inneren Blitzschutzes einzubeziehen (Typ 1 / 2 Ableiter auf der Niederspannungsseite).